Schon seit einiger arbeitet die Bentheimer Eisenbahn AG an der grenzüberschreitenden Weiterführung der Bahnstrecke ab Neuenhaus bis ins niederländische Coevorden. Die Ausschreibung für die Infrastrukturarbeiten ist nun abschlossen und die Baumaßnahmen können starten. Die Stefen GmbH & Co. KG erhielt den Zuschlag für die anstehenden Arbeiten und freut sich auf eine erneute vertrauensvolle und gute Zusammenarbeit mit der Bentheimer Eisenbahn AG. Das gesamte Auftragsvolumen beläuft sich auf rund 23,5 Millionen Euro netto – der größte Auftrag in der Geschichte der Stefen GmbH.
Im Mai beginnen die ersten Baumaßnahmen, die sich von Neuenhaus bis zur Grenze in Laarwald erstrecken. Dazu gehört unter anderem der Bau der Bahnsteige an den Haltepunkten in Hoogstede, Laarwald, Veldhausen und Emlichheim mit einer jeweiligen Bahnsteiglänge von rund 120 Metern. In Emlichheim entsteht ein Mittelbahnsteig mit einer Überdachung von gut 40 Metern, ähnlich dem Mittelbahnsteig am Bahnhof in Nordhorn.
Aufgrund der Geschwindigkeitserhöhung von 50 auf 100 km/h werden knapp zwei Kilometer Schienen und rund 3000 Schwellen ausgetauscht. „Wir können einen vernünftigen Umlauf des Zuges auf der Strecke nur gewährleisten, wenn wir überwiegend 100 km/h anbieten können“, sagt BE-Vorstand Joachim Berends.
Im Bahnhof Veldhausen entsteht außerdem ein zusätzliches Kreuzungsgleis mit einer Nutzlänge von 750 Metern. Zudem werden 25 Bahnübergänge technisch gesichert und 13 neue Weichen eingebaut beziehungsweise erneuert. Weiterhin sollen auf rund 1500 Metern Schallschutzmaßnahmen an den Schienen erfolgen. „Eine relativ große Maßnahme gibt es noch vor dem Grenzübertritt in die Niederlande, wo wir zusätzliche Weichen bauen müssen, damit wir auch den Europark künftig gut erschlossen erhalten“, erklärt Joachim Berends. Für den Umweltschutz entstehen auf der Strecke sieben Eidechsenburgen und weitere Amphibiendurchlässe.
Dank der Genehmigung für einen vorzeitigen Maßnahmenbeginn können die Arbeiten schon beginnen, obwohl der dafür benötigte Planfeststellungsbeschluss noch nicht vorliegt. Den erwartet Joachim Berends auch erst im kommenden Jahr. „Das Planfeststellungsverfahren ist vor Ostern geschlossen worden. Wir müssen jetzt auf die Antworten der Behörde warten, welche Einsprüche es gegeben hat“, sagt der BE-Vorstand. Eine öffentliche Anhörung dazu sei für Herbst vorgesehen.
Die Betriebsaufnahme der Regiopa-Strecke ist für Dezember 2026 geplant.
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