Projekt Regiopa: Grenzüberschreitender Bahnverkehr rückt näher – Drehbrücke in Coevorden für Sanierungsarbeiten ausgebaut 

Im Dezember 2026 soll der grenzüberschreitende Bahnverkehr aufgenommen werden, einige Baumaßnahmen stehen bis dahin allerdings noch an. Auf niederländischer Seite ist am Dienstag, 30. September 2026 die alte Drehbrücke in Coevorden für die anstehenden Sanierungsarbeiten bei Neuero Railtec ausgebaut worden. Im Emlichheimer Werk wird die alte Drehbrücke komplett modernisiert und für den bald rollenden Regiopa Express zwischen der Grafschaft und den Niederlanden wieder fit gemacht.

Die aus dem Jahr 1910 stammende Brücke ist seit längerer Zeit nicht mehr in Betrieb und erfüllt zudem nicht mehr die Anforderungen an einen modernen Schienenpersonennahverkehr. „Die Brücke hat eine alte Technik. Wir müssen an die Steuerung der Stellwerke in Zwolle und bei uns in Nordhorn, damit sie zukünftig fernausgelöst werden kann“, so BE-Vorstand Joachim Berends.

Niederländer bezahlen die Modernisierung

Für die Verantwortlichen kam ein kompletter Austausch des über 100 Jahre alten Bauwerks nicht infrage, wie Berends erklärt: „Dann wären wir in ein ganz neues Verfahren gekommen. Wir hätten Abstimmungsthemen mit der Wasserwirtschaft in den Niederlanden gehabt, denn der Kanal und die Brücke hätten dann breiter werden müssen.“ Die Kosten wären dann von zwei auf 20 Millionen Euro gestiegen, führt er weiter aus.

Die Niederländer tragen, wie bei allen vorbereitenden Maßnahmen auf niederländischem Boden, auch diese Kosten zu 100 Prozent. „Die Brücke ist für uns unglaublich wichtig. Coevorden wird so ein internationaler Eisenbahnknotenpunkt“, freut sich Coevordens Bürgermeister Renze Bergsma. Mit der Modernisierung der Brücke sparen sich die Verantwortlichen nicht nur Kosten und Zeit; die Brücke ist im Kern auch noch sehr gut erhalten: „Wir haben eine bestehende Brücke, die hat ihren Bestandsschutz, und darauf haben wir auch Wert gelegt“, erläutert Berends den Entscheidungsprozess.

Wiedereinbau für Sommer 2026 geplant

Die Brücke liegt nördlich des Europarks in Coevorden und verbindet die beiden Ufer des Coevorden-Vechtkanaals. Sie schließt die Lücke zwischen den Gleisen im Europark, die aus Deutschland kommen, und dem Gleisstück, das nur wenige Hundert Meter weiter in den Bahnhof von Coevorden führt. Für den Bahnverkehr wurde die Brücke schon lange nicht mehr genutzt, so war der Kanal dauerhaft für die Schiffe geöffnet. Mit der Wiedereinführung des Bahnverkehrs ändert sich dies allerdings.  „Industrielle Schifffahrt gibt es hier relativ wenig – wenn, dann nur noch Freizeitverkehr. Dadurch bleibt die Brücke in Zukunft dauerhaft geschlossen und wird nur geöffnet, wenn sich Schiffsverkehr ankündigt“, erklärt der Berends den Ablauf. Denn ab Dezember 2026 sollen wieder zweimal stündlich Personenzüge über die Brücke rollen, die ab dem zweiten Quartal 2026 wieder eingebaut werden soll.

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